Wie bisher jede Woche fiel wieder ein Feiertag (Sukkot, zu dt. Laubhüttenfest) vor das Wochenende, sodass wir mit insgesamt sieben Freiwilligen nach Jerusalem fuhren, uns dort aber aufteilten und ich mit Markus, Maite und Jeremias unterwegs war und wir uns ein Hostel suchten. Die Altstadt, in der wir abends ein Hostel fanden ist derart mit kleinen Gassen verwinkelt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie sich man es schafft sich nicht zu verlaufen. Am Tag wird das nicht einfacher wenn sich riesige Menschenmassen an den vielen Ständen tummeln und jeder Verkäufer wirklich alles versucht einen von seinen Produkten zu überzeugen und einem immer die gleichen Wörter an den Kopf wirft ``You Germany?...Ah Oktoberfest, Autobahn.....´´. Bisher hab ich noch nicht so ganz begriffen, wie diese arabische Verkaufsstrategie zum Kaufen animieren
soll.
Direkt aufgefallen ist mir, dass die Stadt sehr umkämpft ist. In religiöser Hinsicht. Die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und der Islam konzentrieren sich sehr stark auf die Altstadt. Manchmal hatte ich eher das Gefühl einige Leute sind nicht mehr religiös sondern fanatisch. In der Grabeskirche zum Beispiel, in der Jesus begraben liegen soll, gibt es einen Stein über den Jesus gelaufen sein soll. Ich denke aber das ist eher symbolisch gemeint. Wir haben allerdings Leute gesehen, die davor zusammengebrochen sind und ihr Kleidung daran ''rein gewaschen'' haben. Auch an der Klagemauer hat sich ähnliches abgespielt. Als uns das dann zu viel war, sind wir auf den Ölberg gegangen und haben uns die von einem anderen Standpunkt betrachten, von dem
sie so ruhig wirkt.
Am vorletzten Tag unseres Aufenthalts wollten wir ursprünglich ans tote Meer, was wir im Nachhinein zum Glück nicht gemacht haben, denn wir haben was viel besseres Erlebt. Wir sind nach Jenin gefahren, das im Westjordanland liegt. Dort ist es überhaupt nicht touristisch und wir wurden daher eher angestarrt. Nach einem kurzen Aufenthalt sind wir dann Richtung totes Meer gewandert. Doch auf dem Weg dorthin trafen wir auf Beduinen (arabische Nomaden), die uns zu sich einluden auch wenn wir uns kaum verständigen konnten. Angekommen in dem sehr kleinen schlichten Dorf ohne Elektronik, wurden wir noch mehr angestarrt, was aber irgendwie witzig war, da wir die Attraktion des Abends waren. Obwohl wir Essen abgelehnt hatten kam eine Frau kurz darauf mit etwas an, was wie eine Tischdecke aussah. Es stellte sich aber als sehr dünnes Fladenbrot heraus und hat super geschmeckt. Dazu gab es Tee.
Einige Mitglieder der Großfamilie brachten uns anschließend nach Jenin.
los lassen.
Auch wenn der Gang durch den Checkpoint 300
in Bethlehem mit seinen Kritiken an der
israelischen Politik einen bitteren
Nachgeschmack hinterlassen hat, war es ein sehr schöner und
gelungener Trip voller unterschiedlicher
Eindrücke.